Hochzeiten und warum immer etwas unvorhergesehenes geschieht

Ich finde Hochzeiten ganz toll, eigentlich. Nicht unbedingt wegen der Kleider oder dem vielen Essen, sondern viel mehr, dass die Leute sich zu einem schönem Event treffen und eine gute Zeit miteinander verbringen. Für Hochzeiten bretzeln sich alle auf und sind gut gelaunt. Es wird gelacht, getanzt und sich unterhalten. Soweit so gut.

Wir waren vor Kurzem zu einer standesamtlichen Hochzeit bei uns in der Schweiz eingeladen. Da mein Mann und ich an diesem Nachmittag beide gearbeitet haben, sind wir zum Apero dazugekommen. Eingeladen haben, die Braut mit italienischen und der Bräutigam mit griechischen Wurzeln, somit war im Voraus klar, dass es fröhlich zu und her gehen würde. Da die „grosse“ Hochzeit erst in zwei Jahren in Griechenland stattfindet, wurde die zivile Hochzeit schon ein bisschen ausgelassener gefeiert. Das Brautpaar hat alle Gäste zu sich nach Hause, auf den grossen Vorplatz eingeladen. Die Verwaltung sowie alle Nachbarn wurden natürlich im Vorfeld über die geplante „Veranstaltung“ informiert, soweit alles in Ordnung.

Es war ein wunderschöner, herrlicher Sommertag mit Temperaturen über 30 Grad Celsius und einem hübschen Vorplatz, welcher mit einfachen Hilfsmittel in eine hübsche Hochzeitslocation verwandelt wurde. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, die Stimmung war ausgelassen, alle haben gelacht und den Gästen fehlte es an nichts. In allen Sprachen wurde in regelmässigen Abständen zugeprostet und auf das Hochzeitspaar sowie deren Zukunft angestossen. Einfach toll. Nach dem Apero, der Vorspeise und dem Pizza Wagen (beste Pizza seit langem) wurde es Zeit für die Festrede des Brautvaters. Er hat mit seiner Rede nicht nur seine Tochter, sondern alle Anwesenden (Frauen) zu tränen gerührt. Im Anschluss hat die Braut ein sehr emotionales Eheversprechen vorgetragen und in dem Augenblick als die Braut fertig war, tauchte ein Mann hinter dem Brautpaar auf. Ein unbekannter Mann, welcher nicht zu den Gästen zählte. Er hat sich hingestellt, dass alle ihn sehen konnten, und teilte der ganzen Festgesellschaft mit „jetzt seit ihr ja fertig, dann könnt ihr zusammenpacken und aufräumen“ und wandte sich zum gehen ab. Die meisten der Gäste waren ziemlich schockiert und in eine Art Sitzstarre verfallen und ein paar der männlichen Gäste sind dem umbekannten Mann nachgelaufen - er ist auf jedenfall nicht mehr wieder gekommen.

So jetzt Mal, wie muss ein Mensch drauf sein um eine persönliche Lärmklage um 21.30 Uhr an einer Hochzeit zu platzieren? Wieso kann sich "der Herr" nicht über ein glückliches neues Ehepaar freuen?

Wart ihr schon Mal auf einer Hochzeit, bei welcher nicht alles rund lief?